Demenz-WGs
- Ambulant betreute Wohngemeinschaften für demenziell erkrankte alte Menschen
Demenz: Eine Diagnose, die für Betroffene und ihre Angehörigen alles verändert. Die kleinen Dinge des Alltags werden zu einer großen Herausforderung. Der Weg durch die Wohnung ist plötzlich ein Hindernissparcours, die Zahnbürste liegt nicht mehr am gewohnten Platz und der Schlüssel ist verschwunden. Demenzkranke benötigen eine besondere auf ihr Krankheitsbild abgestimmt Betreuung und Pflege. Ob sie diese zu Hause, in einer Pflege-Einrichtung oder in einer Demenz-WG erhalten, ist von vielen Faktoren abhängig.
Pioniere der Demenz-Wohngemeinschaften
Diesen Missstand hat unser Verein erkannt und eine alternative Pflegeform ins Leben gerufen. 1995 gründeten wir die erste ambulante Wohngemeinschaft zur Betreuung von Demenzkranken. Getragen vom politischen Willen der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, unterstützt von Mitarbeitern der gesetzlichen Krankenkassen, der Berliner Alzheimer Gesellschaft und Betreuungsvereinen wurde das Konzept einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Demenzkranke von uns entwickelt. Seit dieser Zeit organisieren wir Demenz-Wohngemeinschaften. Mittlerweile sind es sechs solcher Wohngemeinschaften, um die wir uns kümmern.
Unsere Aufgaben
Generalmieter: Freunde alter Menschen mieten als Generalmieter passende Wohnungen an, da sich viele Vermieter nicht auf die Vermietung einzelner Zimmer einlassen. Den angemieteten Wohnraum vermieten wir an die betroffenen alten Menschen weiter.
Mediator: Wir vermitteln zwischen den alten Menschen, ihren Betreuern/Angehörigen und den beteiligten Pflegediensten. Unser Status ist dabei neutral und nicht von wirtschaftlichen Interessen geleitet. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung durch alle Seiten. Wir helfen bei der Auswahl von Pflegediensten, begleiten Angehörige und Demenzkranke und unterstützen bei Konflikten untereinander oder mit den Pflegediensten.
Anwalt der alten Menschen: Wir sehen uns als Anwalt unserer alten Mieter und als somit Verbraucherschutzinstanz. Durch regelmäßigen Kontakt zu den Angehörigen haben wir stets einen aktuellen Überblick über die Pflege- und Betreuungspraxis in den Wohngemeinschaften und das entsprechende Wohlbefinden der dort lebenden alten Menschen. Insofern verstehen wir uns nicht als „Kontrollbehörde“, sondern als partnerschaftliches Frühwarnsystem, das eventuell auftretende Mängel in Pflege und Betreuung an alle beteiligten Akteure weiter vermittelt und zu deren Beseitigung beiträgt.
Unser Angebot an Sie
Wir beraten Angehörige von demenziell erkrankten Menschen, gesetzliche Betreuer und interessierte Pflegedienste, die an der Initiierung einer Demenz-Wohngemeinschaft interessiert sind. Sollten Sie Fragen zum Thema Demenz-WG haben, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Für Angehörige und Betreuer ist die Beratung kostenlos.
Argumente für eine Demenz-WG
Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist besonders für Hochaltrige nach wie vor unverändert hoch. Eine erfolgversprechende medikamentöse Therapie und Prophylaxe scheint derzeit nicht in Sicht zu sein. mehr
Aktuelle Entwicklung
Seit der Gründung der ersten Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte ältere Menschen in Berlin im Jahr 1995 etablieren sich zusehends mehr Projekte dieser Art. mehr
Qualitätssicherung ist notwendig
Um die Qualität dieser Wohnform auch in Zukunft zu sichern und um für neue Interessenten eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe anzubieten, engagieren wir uns in verschiedenen Projekten zur Qualitätssicherung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften. mehr