Alt werden in Nachbarschaft in Berlin-Mariendorf

Im Jahr 2006 haben wir mit der Berliner Baugenossenschaft und der Mariendorf-Lichtenrader Baugenossenschaft das Programm Alt werden in Nachbarschaft ins Leben gerufen. Gemeinsam unterhalten wir einen Nachbarschaftstreffpunkt in der Kurfürstenstraße 45 in Mariendorf.
Unser Angebot in Mariendorf
Ein wichtiger Teil der Arbeit liegt in der Beratung der älteren Mieter, ihrer Angehörigen und der Nachbarn. Die Themen in den Beratungsstunden sind dabei vielfältig. Unsere Unterstützung wird gebraucht, wenn ältere Mieter
- den Haushalt nicht mehr allein bewältigen können.
- medizinische oder pflegerische Hilfe benötigen.
- das Gefühl haben, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt.
- Entlastung bei der Versorgung eines pflegebedürftigen Angehörigen benötigen.
- den Eindruck haben, dass ihr älterer Nachbar Hilfe benötigt.
- sich mit Nachbarn treffen möchten.
- sich einfach mal aussprechen wollen.
- sich für ältere Nachbarn engagieren wollen.
Schwerpunkte in der Beratung
Viele alte Menschen wünschen sich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Alte Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder solche, die an Demenz oder anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen leiden, sind jedoch auf Hilfen im Alltag angewiesen. In dieser Situation erscheint der Umzug in ein Pflegeheim häufig als einzige Lösung. Es gibt aber viele Möglichkeiten, in der eigenen Wohnung und vertrauten Umgebung zu bleiben. Freunde alter Menschen beraten Hilfe suchende Menschen sowie ihre Angehörigen dazu individuell. Vor allem informieren wir zu Entlastungsangeboten, ambulanten Hilfen und Kosten sowie Finanzierungsmöglichkeiten. Gemeinsam klären wir, wie die Interessen und Bedürfnisse des alten Menschen am besten gewahrt bleiben und erarbeiten ganz individuelle Lösungen. Häufig helfen wir bei der Beantragung von finanzieller Unterstützung.
Wohnraumanpassung
Ein weiteres wichtiges Thema in unserer Beratung ist die Wohnraumanpassung. Am Anfang steht die Analyse der Wohnung. Wir versuchen herauszufinden, ob es Hindernisse und Probleme gibt, die die Nutzung der Wohnung einschränken oder die Bewältigung des Alltags erschweren. Wir loten aus, welche individuellen gesundheitlichen Einschränkungen zu Unsicherheiten führen können, welche konkreten Probleme schon aufgetreten sind. So stellen wir unter anderem Fragen zu ausreichender Beleuchtung, Bewegungsfreiheit, Stolperfallen und sicherer Benutzung von Dusche oder Badewanne.
Mögliche Veränderungen
Die Möglichkeiten der Veränderung, um sich in der eigenen Wohnung auch im Alter sicher und wohl zu fühlen, sind vielfältig. Manchmal sind schon kleine Veränderungen, wie das Entfernen von Brücken oder das Benutzen einer helleren Glühlampe von großer Wirkung. Häufig unterstützen ausgewählte Hilfsmittel, wie zum Beispiel Badewannengriffe oder –sitze oder konkrete Maßnahmen zur Wohnraumanpassung die Sicherheit und Selbständigkeit in der Wohnung. Zu Maßnahmen der Wohnraumanpassung gehören unter anderem Türschwellenentfernung, behindertengerechter Umbau von Bad und Küche sowie das Installieren einer bodengleichen Dusche.
„Wer will schon gerne in ein Heim? Ich wohne seit 1959 in einer genossenschaftlichen Wohnung. Ich möchte mich nicht mehr verändern. Mein Zuhause wird immer altersgerechter. Das verdanke ich der Baugenossenschaft und den Freunden alter Menschen. Ich war angenehm überrascht, dass man wirklich Hilfe bekommt, wenn man welche braucht.“
Ina Gooß, Rentnerin
Weitere Angebote
Neben der Beratung finden in unserem Nachbarschaftstreffpunkt regelmäßig Erzählcafés, Koch- und Spielrunden sowie Sitzyogakurse statt. Hier finden Sie die aktuellen Veranstaltungstermine.
Für Fragen zum Programm Alt werden in Nachbarschaft und unseren Veranstaltungen steht Ihnen unsere Koordinatorin Christl Schwarz gerne zur Verfügung.