Alt werden in Nachbarschaft
- Sommerfest auf dem Hof des Kiezprojektes
Warum dieses Programm?
Immer mehr Menschen wollen dort alt werden, wo sie wohnen. Obwohl wünschenswert und nachvollziehbar, birgt der Wunsch, im vertrauten Wohnquartier alt zu werden, eine Reihe von Risiken. Bereits heute erhält ein großer Teil der Älteren keine Unterstützungsleistungen mehr von Familie, Freunden oder nachbarschaftlichem Umfeld – ein Trend, der zunimmt.
Durch den Ausbau ambulanter Pflegedienste konnte zwar die Zeit zu Hause erheblich verlängert werden, bei komplexen Problemlagen, zum Beispiel einer demenziellen Erkrankung des alten Menschen, bleibt jedoch oft als scheinbar einzige Möglichkeit die Übersiedlung in ein Pflegeheim. Die Ursachen für diesen vermeintlichen Automatismus liegen auf vielen Ebenen: Wohnungen, die nicht mehr bedarfsgerecht sind, ein ausgedünntes Dienstleistungsangebot und eine zunehmend anonyme Nachbarschaftsstruktur verstärken Tendenzen zur Abhängigkeit von professionellen Hilfesystemen bei gleichzeitigem Verlust eines selbstbestimmten Lebens.
Der betroffene alte Mensch und sein Umfeld sehen unter diesen Umständen häufig keine andere Lösung als den Umzug in eine Institution. Gewollt ist dieser Umzug in den meisten Fällen nicht. Nachbarschaftliche und familiale Hilfeleistungen in Kombination mit einem verlässlichen professionellen Hintergrundsystem sind die tragenden Säulen für ein selbstbestimmtes Wohnen und Leben im Alter. Diese Säulen wollen wir mit unserem Programm Alt werden in Nachbarschaft stärken.
Gemeinsam mit Baugenossenschaften haben wir bereits viermal Alt werden in Nachbarschaft ins Leben gerufen. Unser Programm in Berlin-Mariendorf erhielt sogar den DRK-Altenhilfepreis.
Ziel des Programms
Ziel des Programms ist es, alten Menschen zu ermöglichen, selbstbestimmt zu leben und bis an ihr Lebensende in der eigenen Wohnung zu verbleiben. Um dies zu verwirklichen, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen: eine Nachbarschaft, die sich umeinander kümmert, Vermieter, die soziale Arbeit unterstützen und nicht zuletzt eine Anlaufstelle, wo sich die Akteure informieren, vernetzen und treffen können. Mit unseren Nachbarschaftstreffpunkten in Berlin-Mariendorf, Berlin-Reinickendorf, Berlin-Wedding und in Hamburg haben wir diese Anlaufstelle geschaffen.
Alt werden in Nachbarschaft in Berlin-Mariendorf
2006 haben wir gemeinsam mit der Berliner Baugenossenschaft und der Mariendorf-Lichtenrader Baugenossenschaft den Nachbarschaftstreffpunkt in Berlin-Mariendorf ins Leben gerufen. mehr
Alt werden in Nachbarschaft in Berlin-Reinickendorf
Seit Anfang 2014 unterhalten wir - unterstützt von der Berliner Baugenossenschaft und der Charlottenburger Baugenossenschaft - den Nachbarschaftstreffpunkt in der Scharnweberstraße. mehr
Alt werden in Nachbarschaft in Berlin-Wedding
Dieser Standort ist Anfang 2016 eröffnet worden und somit das jüngste Nachbarschaftsprojekt. Zusammen mit der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft 1892 sind wir im Wedding aktiv. mehr
Alt werden in Nachbarschaft in Hamburg
In Hamburg engagieren wir uns seit Ende 2014 in Kooperation mit der Hanseatischen Baugenossenschaft Hamburg. mehr